2019 wird ein neuer Roman von mir erscheinen, an dem ich bereits seit einiger Zeit arbeite. Wie meine letzten Romane spielt er in einer schon bestehenden Fantasywelt. Und wer die dunkelblaue Silhouette über diesen Text erkennt, wird es schon ahnen: Mein nächstes großes Schreibprojekt ist ein Splittermond-Roman.

Wann dieser erscheint und wie er heißen wird – hier lasse ich dem Verlag Feder & Schwert den Vortritt. Bis dahin möchte ich einen Einblick geben, wie es dazu gekommen ist. Es ist der Auftakt einer kleinen Reihe, mit der ich die Entstehung des Romans begleiten und euch daran teilhaben lassen möchte, wie ich mich in der (für mich) neuen Welt zurechtfinde.

Splittermond?

Für alle Uneingeweihten: Splittermond ist ein deutsches Fantasy-Rollenspiel, das seit 2013 beim Uhrwerk Verlag erscheint. Für die Welt und die Regeln zeichnen sich viele ehemalige Redakteure und Autoren des Schwarzen Auges verantwortlich. Dies hat dazu geführt, dass es mitunter wie eine Gewissensfrage anmutet, ob man “für DSA” oder “für Splittermond” ist. Oder um einen Vergleich anzubieten: In den letzten Jahren ist auf dem deutschen Rollenspielmarkt etwas entstanden, dass der alten Konkurrenz zwischen DC und Marvel Comics entspricht.

Sehr knapp zusammengefasst bietet Splittermond eine riesige Fantasywelt unter drei Monden, von denen einer vor fast tausend Jahren zerbrochen ist und nun ein Trümmerband hinter sich herzieht. Magie ist allgegenwärtig und nicht nur das Werkzeug gestandener Heldinnen oder verschrobener Magier. So lässt auch die Bäuerin mit Magie auf dem Feld die Pflanzen gedeihen, der Wirt kühlt magisch Getränke oder die Schmiedin entfacht mit einem Fingerschnippen ihre Esse. Neben Menschen, Alben, Zwerge und Gnome bevölkern auch wolfsgestaltige Varge, feige Rattlinge oder kaltblütige Schlangenmenschen die Länder, die ein breites Spektrum vom klassischen, mitteleuropäischen ›Fäntelalter‹ über Reiche aus Tausendundeiner Nacht bis hin zu fernöstlichen Kulturen bieten.

Wer nun neugierig geworden ist, dem empfehle ich die Homepage www.splittermond.de zur vertiefenden Lektüre.

Warum will ich plötzlich nach Lorakis?

Lange Zeit habe ich mich nicht mit dieser Welt auseinandergesetzt. Weniger aus Konkurrenzdenken, eher aus Bequemlichkeit. Ich hatte schließlich mein Aventurien und generell zum Spielen zu wenig Zeit, um mich intensiv mit einem anderen Setting zu beschäftigen. Zwar habe ich vor Jahren einen Blick in das Grundregelwerk geworfen (das man sich immer noch kostenlos herunterladen kann), doch mir fehlte der Zugang.

Das änderte sich letztes Jahr im Sommer: Ich brauchte Lektüre für unseren Urlaub. Kurz zuvor war der erste Splittermond-Roman Nacht über Herathis von Anton Weste erschienen. Wer mein Rollenspiel-Ich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan von Antons Arbeiten bin(mit einer Ausnahme – sorry, Anton). Sein DSA-Abenteuer Blutige See ist und bleibt eines meiner Lieblingsabenteuer, das auch nach 15 Jahren (sic!) in unserer Runde legendär ist. Die Entscheidung zu meiner Urlaubslektüre fiel daher schnell. Und um es kurz zu machen: Dieses Buch öffnete für mich das Mondportal nach Lorakis. Plötzlich wurde die Welt für mich nicht nur greifbar, ich wollte unbedingt mehr darüber wissen. In diesem Sinne: Alles richtig gemacht, Anton!

Direkt nach dem Urlaub legte ich mir Splittermond: Die Welt zu und las mich ein. Und las. Und wollte nicht aufhören. Welch ein schillerndes Kaleidoskop man mir da gereicht hatte! Mit jeder Seite wuchs meine Begeisterung. Irgendwann während dieser Lesestunden im Herbst des letzten Jahres glomm der erste Funke der Inspiration. Ich musste eine Geschichte in dieser Welt erzählen! Und während ich diesem Gedanken noch nachhing, stand die Geschichte plötzlich neben mir und stellte sich vor.

Ich schrieb eine Mail an die Splittermond-Redaktion um Uli Lindner und fragte, ob man Lust hätte, dass ich etwas für sie schreibe. Wenn ja – ich hätte da eine Idee zu einem Roman. Und da sind wir nun. Mittlerweile ist aus der Idee eine große Geschichte geworden, und ich freue mich sehr, sie erzählen zu dürfen. Welche Geschichte es jedoch ist und wo sie mich seitdem hingeführt hat, das erzähle ich bei anderer Gelegenheit.