© Michael Masberg

Ein neues Jahr, ziemlich bald gefolgt von einem neuen Lebensjahr. Die Einstellung, nun gesetzt zu werden, erschließt sich mir immer noch nicht. Ich bin dankbar für dieses Leben. Doch irgendwie danke ich viel zu selten denen, die einen maßgeblichen Anteil daran haben: meinen Eltern.

Ich verneige mich vor der Geduld mit mir und dem Glauben an mich. Etwas, das mir schon vor mir zuteil wurde, gaben meine Eltern doch allen Umständen zum Trotz nie auf, mich doch noch zu zeugen, so dass ich schließlich in einer Schneenacht diese Welt betreten durfte. Bei allen Schwierigkeiten, die als Nachwuchs mit mir brachte, legten sie diese Geduld und diesen Glauben nicht ab.

Ohne diese Gaben wäre ich nicht ich. Ich würde nicht den Unfug machen, den ich mache. Vermutlich würde ich nicht die Kraft haben, mich über die Widrigkeiten hinwegzusetzen, die ein Lebensweg, wie der, für den ich mit entschieden habe, mit sich bringt.

Danke!

Ich bin nun 33 Jahre alt. In diesem Jahr wird mein Vater 16 Jahre tot sein. Es ist das letzte Jahr, in dem ich ihn länger lebendig als tot kenne. Wieviel ich ihm verdanke, aber auch wieviel von seiner Art und seinem Wesen, an das die Erinnerung verblasst, mir zueigen ist – das lerne ich erst seit kurzem. Auch davor verneige ich mich.