Das Schwarze Auge hat endlich seine neue Regeledition. Das ist keine Neuigkeit, schließlich ist sie nun schon seit über einem Monat auf dem Markt. Neu ist, dass ich mein erstes Abenteuer für DSA5 geschrieben habe.

Vorweg: Mir gefällt die neue Edition. Zwar konnte ich das Regelwerk noch keinem Praxistext unterziehen, aber es motiviert mich bereits mehr als gegen Ende der Regelmoloch DSA4.1, dessen ausufernden Detailgrad wir in der privaten Runde ohnehin eher nur auszugsweise in unser Spiel haben einfließen lassen. Mittlerweile habe ich mir zwei Helden gebaut, einen, um es mal gemacht zu haben, den zweiten gleich hinterher, weil es mit dem ersten so schnell ging. Sicherlich fehlt mir passioniertem Magierspieler noch so einiges, doch dass schon der erste Versuch schneller ging als bei DSA4.1 mit jahrelanger Erfahrung im Heldenbau, überraschte mich sehr positiv.

Doch zurück zum Abenteuerschreiben. Es wird ganz richtig angemerkt, dass sich bestimmte Abenteuer mit dem grundlegenden Regelwerk noch nicht spielen und nur schwer schreiben lassen – etwa solche über paktierende Kristallomanten mit einer chimärischen Säbelfechterleibgarde. (Gut, die Säbel gibt es schon.) Aber unter uns: Es lassen sich bestimmte Abenteuer noch nicht schreiben und das macht Spaß!

Mit Die Gunst des Fuchses durfte ich letztes Jahr ein offizielles Beta-Abenteuer verfassen und schon dabei habe ich die Beschränkung als Befreiung empfunden. Keine mehrere tausend Seiten Regelwerk, die man wälzen muss, damit auch alles stimmt, sondern ein Buch. Die Regelrecherche hat unter DSA4(.1) selbst bei kleinen Abenteuern gefühlt mehr Zeit eingenommen als das Schreiben, nun ist es anders herum und dies fühlt sich richtiger an.

Dazu kommt ein gewisser, äußerst motivierender Pioniergeist. Das weniger an Regeln bedeutet zwar vorerst(!), bestimmte Themen vielleicht nicht aufzugreifen oder dafür andere Lösungen zu finden, aber es hindert nicht daran, dennoch spannende und große Geschichten zu erzählen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass die kleinen Geschichten mich zur Zeit mehr reizen.

Kurzum:DSA5 steht zwar noch am Anfang und sicherlich mag das Regelwerk noch den einen oder anderen Fehler haben. Doch mich hat die Einfachheit sehr angenehm überrascht und das Neue und Frische weckt in mir ein altes Vergnügen, das mich damals zu seligen DSA3-Zeiten für dieses Spiel ursprünglich begeistert hat.

Ach so, ja – ich habe mein erstes Abenteuer für DSA5 geschrieben. Das soll genügen. Ob es ein offizielles, inoffizielles oder privates Abenteuer ist, spielt an dieser Stelle keine Rolle. Es geht schließlich um etwas anderes.