Die besten SciFi-Rollenspiele – Teil 1: Die Neunte Welt
In dieser neuen Reihe möchte ich euch meine Top 3 Science Fiction-Rollenspiele vorstellen. Euch erwartet ein wilder Mix an spannenden und inspirierenden Settings, die so abwechslungsreich sind wie das Genre selbst. Tatsächlich bedienen meine Favoriten eine Bandbreite von Space Opera bis Hard-SciFi.
Science Fiction mit allen seinen Ausprägungen und Subgenres hat mich schon immer fasziniert. Auch wenn meine erste große Prägung und Liebe, nämlich Star Wars, so manche*n hartgesottene*n SciFi-Purist*in heiser auflachen lassen wird. Kampfstern Galactica und Babylon 5 waren spätere popkulturelle Prägungen. Dann kamen sehr schnell William Gibson, Isaac Asimov und vor allem Philip K.Dick dazu, die ich bis heute sehr verehre und regelmäßig lese. Diesen Hintergrund zu kennen, wird sicherlich helfen, meine Auswahl zu verstehen.
In den letzten zwei Jahren nehmen nicht nur Rollenspiele an sich, sondern vor allem Science Fiction-Rollenspiele (wieder) mehr Raum in meinem Leben ein. So spiele ich zur Zeit überwiegend SciFi, klassische Fantasy hingegen kaum noch.
Vorbemerkung
Zwei Anmerkungen vorweg: Ich beziehe mich hier auf die Settings, nicht zwingend auf die Regeln. In einem Fall mag ich die Regeln sogar überhaupt nicht. Und da man letztlich eh alles so spielen kann, wie es gefällt, halte ich mich gar nicht lange mit Regeln auf und präsentiere euch schlicht Rollenspielwelten, die man kennen sollte.
Und dann habe ich noch eine settingunabhängige Empfehlung für euch: The Stars Are Fire von Monte Cook Games. Dabei handelt es sich um das Space-Toolkit für das Cypher System. Unabhängig von den Regeln ist es ein tolles Nachschlagewerk für alle Arten von Science Fiction am Spieltisch. Wenn ihr regelmäßig in dem Genre spielt, solltet ihr einen Blick in dieses Buch werfen.
Platz 3: Numenera
Beginnen wir gleich mit etwas Ungewöhnlichem. Numenera – ebenfalls aus dem Hause Monte Cook – gehört zum Subgenre Science Fantasy. Oder ist es Weird Fiction? Wie auch immer, die Mischung aus abgefahrener Zukunftsvision, klassischen Fantasyelementen, Transhumanismus und einer Prise Surrealismus trifft genau meinen Nerv.
Die Welt von Numenera ist unsere Welt, doch weit in der Zukunft. Sehr weit in der Zukunft. Etwa eine Milliarde Jahre in der Zukunft. Irgendwie hat die Sonne die Welt noch nicht verbrannt und irgendwie gibt es noch (oder schon wieder) Menschen. Irgendwie – denn was zwischen heute und dann liegt, ist größtenteils vergessen. Die Menschen wissen, dass sie in der Neunten Welt und auf den Ruinen vorhergegangener Zivilisationen leben. Doch ihre Geschichtsschreibung reicht gerade einmal tausend Jahre zurück und ihr Horizont endet meist an der Grenze ihrer Siedlung.
In Numenera steht der Sense of Wonder vor wissenschaftlichen Erklärungen, da den Spielcharakteren selbst die Wissenschaft für Erklärungen fehlt. Zumal Parallelwelten, Risse in der Zeit und außerirdische Zivilisationen ebenfalls ihre Spuren hinterlassen haben. In dieser Welt sind die Spielcharaktere Entdecker*innen, die seltsame Ruinen erforschen, die geheimnisvollen Numenera – Artefakte der Vergangenheit – entschlüsseln oder ihre eigene Gemeinschaft gründen, um der Neunten Welt ihr Vermächtnis zu hinterlassen.
Sehr schön geschrieben und auch ein guter Einstieg in die Welt von Numenera für alle, die das Setting noch nicht kennen als erste Orientierung, ob es sich lohnt, das Setting auszuprobieren
Danke, Marcel!
Und ich wünschte wirklich, noch die Zeit für eine feste Numenera-Kampagne zu haben, gerade jetzt, wo ich mich in Slaves of the Machine God einlese … Aber hey, die Zeit wird sich schon finden. 🙂
Ich mag 10 gewesen sein, als ich aus der Plattensammlung meines Bruders eine Schallplatte mit dem Namen „Yessongs“ herauszog. Ich war sofort gefangen in den Bildern, und die Musik hat mich in andere Spheren getragen. Das Artwork von Roger Dean war es dann auch, das ich in den Bilder von Moebius und in Numenera wiedererkannte. Science Fiction mag für viele mit dem Bereisen der Sterne einhergehen. Für mich sind es die Utopien, der Sense of Wonder, der damit verbunden ist.
Mit einer Rakete zum Jupiter zu fliegen mag ein Abenteuer sein. Auf dem Jupiter einen außerirdischen Weltraumbahnhof vorzufinden, ist das Brechen mit der Vorstellungskraft, das mich fasziniert.
Für mich stellt die Neunte Welt ein Science Fiction Setting, Fantasy Setting, postapokalyptisches Setting, Horror Setting und einfach nur eine phantastische Welt dar, die ich bis zum letzten Drit (Staub der Neunten Welt) einsaugen möchte. Und dort sind noch lange nicht alle Geschichten erzählt.