D&D und ich: Eine Geschichte
Vor kurzem habe ich darüber geschrieben, was ich zur Zeit spiele. Dabei warf ich einen Blick auf Humblewood. Heute möchte ich einen genaueren Blick auf “das Spiel mit den Eulen” werfen. Dabei geht es jedoch weniger um das Kampagnensetting an sich, sondern um meine Erfahrung mit einem der bekanntesten Rollenspiele der Welt: Dungeons & Dragons.
Als ich in den 1990ern rollenspielerisch sozialisiert wurde, hatte man – zumindest in meinem würfelnden Umfeld – eine Grundsatzentscheidung zu treffen: Spielte man Das Schwarze Auge (DSA) oder Dungeons & Dragons (D&D)? (Gut, ein paar spielten noch Midgard, aber das ist eine andere Geschichte.) Es war eine so grundsätzliche Frage wie “Marvel oder DC?”. Und ganz ähnlich belauerte man einander und scherzte übereinander. Aventurische Fans wurden für ihre Hotzenplotzigkeit belächelt, Verliese erkundende Abenteurer:innen galten gemeinhin als blutrünstige Murderhobos, die für Erfahrungspunkte alles niedermetzelten, was ihnen für die Klinge kam. Und ja, an allen Vorurteilen war (und ist) etwas dran.
Ich zählte zu den Hotzenplotzen, die ein Land erkundeten, in dem jeder Meilenstein in irgendeinem Buch beschrieben war. Und in dem Adelsspieler:innen in Briefen Hochzeiten fiktiver Figuren aushandelten, deren Vermählungen seitenweise in einer zweimonatlichen Gazette beschrieben wurden. Ja, auch damit habe ich meine Zeit verbracht.