Ich befinde mich in einer Art Schock. Eine ungläubige Erschöpfung, die in sich eine wirbelnde Unruhe birgt. Denn heute haben sowohl der Uhrwerk Verlag als auch Feder und Schwert ihre Insolvenz bekannt gegeben.

Das ist auf mehrere Arten erschütternd. Zuallererst für Patric Götz, für alle Angestellten und ihre Angehörigen – viele davon kenne ich seit Jahren persönlich, andere erst seit kurzem. Ich weiß, dass sie alle mit großer Leidenschaft arbeiten. Und nun ist plötzlich ihre Arbeit in Gefahr. Das ist keine schöne Erfahrung, und ich wünsche allen von ganzem Herzen Kraft und Zuversicht für die kommenden Wochen und Monate.

Es ist ebenso für die Szene erschütternd. Rollenspiele und Literatur brauchen unabhängige Verlage, Nischen, in denen die seltsamsten, wunderbarsten Pflanzen gedeihen können. Für die Vielfältigkeit des phantastischen Angebotes wäre das Verschwinden dieser beiden Verlage ein einschneidender Verlust. Der Uhrwerk Verlag hat nicht zuletzt mit Splittermond das deutsche Rollenspiel stark bereichert, er hat auch dem großartigen Fate hierzulande ein Zuhause gegeben, ebenso originär deutschen Schöpfungen wie Eis & Dampf ermöglicht und Perlen wie Coriolis oder Mutant: Year Zero vermarktet.

Vor allem jedoch: Dies geschieht mit echter Begeisterung für das Hobby und für die Autoren. Beide Verlage habe ich als besonders menschlich kennengelernt, als eine uneitle Gemeinschaft, die die gleiche Leidenschaft teilt und in der man sich wohl fühlt. Um so wichtiger ist es, dass solche Verlage sich behaupten können.

Zu guter Letzt ist diese Ankündigung für mich selbst erschütternd. Erst am Freitag habe ich das Manuskript für meinen Roman Die ewig Lächelnde abgegeben, doch ist die Veröffentlichung im Moment so ungewiss wie vieles andere. Dies gilt auch für meinen geplanten Abenteuerschauplatz für Die verbotenen Lande und die eine oder andere Idee, die im Gespräch war. Das heißt explizit nicht, dass die Werke nicht erscheinen werden. Doch nun muss erst einmal die Insolvenzverwaltung die Sachlage sichten und Entscheidungen treffen.

Du willst helfen? Super!

Es gibt etwas, was jeder machen kann: Kaufe die Bücher der beiden Verlage! Und zwar nicht irgendwo, sondern direkt im Uhrwerk Shop und/oder bei Feder und Schwert. In der Mitteilung der Verlage heißt es dazu:

„Unser Shop läuft wie gewohnt weiter, […] das Verlagsprogramm steht euch […] wie gewohnt zur Verfügung und wird mit derselben Zuverlässigkeit und Qualität ausgeliefert wie bisher. Hier habt ihr sogar die Möglichkeit, uns ganz konkret zu unterstützen. Denn je mehr Einnahmen wir mit den bestehenden Produkten erwirtschaften, desto mehr ausstehende Projekte können wir realisieren.”

Jeder Euro Umsatz hilft hier. Bei PDFs sind die Margen sogar ein bisschen höher. Schaue dich daher bitte einmal um und greife zu. Gönne dir selbst schöne Bücher oder beschenke Rollenspieler in deinem Freundeskreis.

Ich selbst habe eine lange Liste von Büchern, die ich mir beizeiten gönnen wollte. Beizeiten ist jetzt. Schließe dich an und leiste deinen Beitrag zur Rettung!