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17. September 2013

Sam Greb in der Kammer der Klänge

  • Posted By : Michael Masberg/
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  • Under : Sam Greb

Eine Bärenhöhle sollte es also sein. Koffeinnebel und andere Dünste der urbanen Gleichgültigkeit führten uns durch diese museale Stadt, die nicht recht wusste, ob sie Lebens- oder Ausstellungsort sein wollte. Später erfuhren wir, dass sie vor allem Baustelle ist. Doch all das ließen wir hinter uns, stiegen hinab in die Bärenhöhle und durch sie hindurch in die Kammer der Klänge.

Was dort geschah, war etwas, an dem wir nur wenig Anteil hatten, außer, dass wir zu den Medien des Rausches wurden, fiebrige Vagabunden in zerschlissenen Hemden, die sich wie zufällig an einem Ort wiederfanden, der Ereignis wurde. Die tanzenden Worte kamen zu uns wie die Motten. Worte, die wir kannten und die uns dennoch zu neuen Fiebersphären trugen. Dahingeschriebenes wurde zu Klängen, die ein eigenes Bewusstsein entwickelten, das uns einnahm und verdrängte.

Am Ende ließ man uns glücklich Überwältigten schweigend zurück. Schweigen ist für mich ein wunderbarer, ein gegebener Zustand, doch dieses Schweigen war anders: Es betäubte auch die unausgesprochenen Worte. Erst jetzt wagen sie sich schüchtern und ein wenig unbeholfen aus der Behaglichkeit der Bärenhöhle hervor.

Wohin das alles führt? Wir werden es demnächst wissen. Es bleibt festzuhalten: Wir sind Sam Greb. Mehr müssen wir gerade nicht wissen.


13. August 2013

Das kollabierte Universum

  • Posted By : Michael Masberg/
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  • Under : Chapeau Club, Sam Greb

Neben mir tanzt das Universum. Es kollabiert, es entsteht, es kollabiert, es entsteht, es kollabiert, es entsteht. Zum Takt des Zeremonienmeisters, der acht gibt, dass die Eule Kinder nicht mit goldenen Krawatten füttert. Clowns tanzen unter den Beinen des Stelzenmanns. Neben ihnen jongliert der Schelm mit Bällen aus Licht. Trompeten spielen. Die bärtige Frau wartet vergeblich auf ihre Söhne, die auf der Bühne sitzen und das schillernde Smaragdgift inhalieren. Über Stunden sitzt ein Mann mit Konfetti im Haar auf der Wiese und sieht verzückt dem Schattentanz der schwarzen Marilyn zu. Die Zigeunerkapelle macht eine Pause, sie leistet dem Mann im Fluss Gesellschaft, der das Wasser abschöpft und trinkt. Schlager tönen über die feuchte Wiese, während sich die wilden Tiere auf ihren Auftritt vorbereiten. Die Wunderfrau tänzelt als Ballerina über ein Seil zwischen zwei Blumentöpfen. Wo ist mein Feuerzeug? Vermutlich in den Hosentaschen des Zigeunerkönigs. Ein Pilot ohne Flugzeug liest aus Groschenromanen vor, und der stärkste Mann der Welt richtet seinen Schnäuzer. Blumenkinder streuen Zauberstaub auf leuchtende Gesichter, auf die der Spiegel wartet. Als der Regen kommt, flüchten sich die Clowns unter den Schirm des torkelnden Bänkers, den schon jemand entsorgen wollte. Den Schirm, nicht den Bänker. Die anderen Nachtgestalten gehen den Eremiten suchen. Zum Abschluss gibt es Blumenkohl.

Ich wache auf und atme grünen Schweiß. Neben mir liegt das kollabierte Universum.

Von Sam Greb für den Chapeau Club. In Erinnerung an eine fiebrige und glitzernde Zeit auf dem SimSalaBoom 2013.


27. Juli 2013

“Wir können das gerne bei einem Rotwein besprechen.”

  • Posted By : Michael Masberg/
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  • Under : Reflexionen

In den letzten Tagen ging es viel um Kultur und Kulturverwirklichung zwischen Eigenermächtigung und Politik – auf diesem Blog und in Essen ohnehin. Dabei schnappte ich am Rande einer Veranstaltung diesen Satz aus einem Politikermund auf: “Wir können das gerne bei einem Rotwein besprechen.”

Diesem Satz kann man öfters begegnen, wenn man sich um künstlerische Projekte bemüht. Ja, auch im Kulturbetrieb geht es nicht ohne Lobbyarbeit, wie man ohnehin die besten Karten hat, wenn gute Beziehungen hat. Wenn man sich kennt, ist vieles einfacher.

Aber was für ein Signal gibt die Kulturpolitik, wenn sie sich offiziell zu wenig mehr als Lippenbekenntnissen hinreißen lässt und offensiven Kulturabbau betreibt, gleichzeitig aber signalisiert, dass sich im informellen Rahmen einiges bewegen lässt?

Braucht Kultur mehr informelle Lobbyarbeit – oder hat die Politik nicht vielmehr ohnehin die Aufgabe, sich mehr für Kultur zu engagieren, auch ohne Rotweinglas in der Hand? Wenn man die allgegenwärtigen Kürzungen betrachtet – die irgendwie alle betreffen sollen -, fällt auf, dass die Kultur wenig effektive Lobby hat. Denn im Verhältnis wird ihr häufig viel weggenommen. Es betrifft ja ‘nur’ die Künstler.

Zudem stellt sich für mich immer die Frage, wie die jungen Menschen damit umgehen, die gerade erst anfangen, Kreativität und ein künstlerisches Milieu für sich zu entdecken. Jene also, die noch nicht so viele Leute kennen. Die nicht wissen, mit dem sie Rotwein trinken sollen, um ihre Ideen zu verwirklichen. Für die es nur die offiziellen Wege gibt, auf denen viele, oft abschreckende oder ernüchternde Hürden aufgestellt wurden.

Muss eine breite und individuelle Kulturförderung nicht auch ohne Rotwein möglich sein?


25. Juli 2013

Wir müssen das Nest der Behaglichkeit verlassen!

  • Posted By : Michael Masberg/
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  • Under : Reflexionen

Die mittlerweile polizeilich beendete Leerstandsbelebung der Bärendelle ruft unter einigen Sympathisanten Fragen hervor, ob die Besetzer nicht bestimmte Sachen anders – ‘besser’ – hätten machen können. Im Nachhinein ist das mitunter mühsam, allerdings auch wichtig, um für zukünftige Aktionen zu lernen. Die konstruktive Auseinandersetzung mit der Sache ist immer ein Gewinn. Weiterlesen


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Michael Masberg Portrait Autor Regisseur Blog Foto by Andrea Kiesendahl Fotografie
Michael Masberg
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Patron der Fieberwelt. Salonlöwe. Phantast. Nachtgestalt. Optimist.

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