Zwischenfazit: überraschende Erkenntnis
Es haben mehr Figuren überlebt, als ursprünglich von mir geplant. Es ist allerdings fraglich, ob es den Betreffenden damit besser ergeht.
Es haben mehr Figuren überlebt, als ursprünglich von mir geplant. Es ist allerdings fraglich, ob es den Betreffenden damit besser ergeht.
Zeit für ein paar sonntägliche Reflexionen zu Der Nabel der Welten. Dieses Mal geht es nicht um das Buch an sich, sondern um jene Gestalten, die die Geschichte am Leben halten. Es soll geneigte Leser geben, die mit Der Kreis der Sechs warten, bis der Abschluss endlich erschienen ist. Ich werde daher nicht zu sehr ins Detail gehen.
Das Schwarze Auge ist vorrangig ein Heldenrollenspiel. So sehe ich es selbst. Die Helden – die Alter Egos der Spieler – sind am Ende die Guten und retten den Tag. Gleichzeitig mag ich komplexe Charaktere ebenso wie Klischees – letztere auch, weil sie das Spiel mit den Erwartungshaltungen erlauben. Was bedeutet dies nun für einen Roman in der Spielwelt des Schwarzen Auges?
Schon Der Kreis der Sechs erzählte keine klassische Heldengeschichte. Killgorn von Punin ist eher der Antiheld, zu Gorodez Sgirra muss ich dem Kundigen nicht viel erzählen und auch wenn Avesa und Dartan Helden sehr nahe kommen, wie man ihnen auch am Spieltisch begegnen kann, entziehen sie sich – in Der Nabel der Welten noch stärker – allzu simplen Kategorien. Die Wege, die sie einschlagen (müssen), werden die Grenzen noch stärker aufweichen.
Weiterlesen
Im Oktober 2009 erschien mit Der Kreis der Sechs mein erster Roman in der Welt des Schwarzen Auges. Ursprünglich als einzelner Roman gedacht, zeigte sich schnell, dass die ganze Geschichte nicht in ein Buch passt – und der Verlag, damals noch FanPro, gab grünes Licht für einen Zweiteiler. Perfide endete Der Kreis der Sechs mit einem Cliffhanger. Nur wo bleibt die Fortsetzung?, wurde ich auf Cons, in Mails, Foren und meinem Blog immer wieder gefragt. Nun, sie kommt. Dieses Mal wirklich. Ich habe schließlich nicht vor, in Sachen Fortsetzungen zum George R. R. Martin Aventuriens zu werden.
Mehrerlei spielte eine Rolle für die Verzögerung, es zählt aber, dass der zweite und abschließende Teil von Drachenschatten nun kommen wird. Nachdem ich Bahamuth habe rufen und die Banner habe wehen lassen, konzentriere ich mich ganz auf Der Nabel der Welten. Zumindest, was Aventurien angeht. Und von kleinen Boten-Beiträgen abgesehen.
Die offizielle Ankündigung, wann der Roman erscheint, überlasse ich dem Verlag. Mir genügt es, dass wir uns auf eine Deadline geeinigt haben, die ich fest im Blick habe. Während in den nächsten Monaten auch im Blog von Ulisses Spiele mehr zu Der Nabel der Welten zu lesen sein wird, möchte ich meinen Blog für ganz persönliche Betrachtungen und Gedanken nutzen.
Weiterlesen
Lange hatte man nichts mehr von ihm gehört, von diesem Sam Greb. Ein eigenwilliger Typ von leicht exzentrischem Gemüt, ganz so, wie es zu seinem Handwerk eines Schriftstellers passen will. Ob er wirklich am 1.4.1892 geboren wurde, wie man über ihn lesen kann, sei einmal dahingestellt. Zumindest liegt seine Geburt eine ganze Zeit zurück. Außer einem überschaubaren Kreis von Lesern ist er nie sonderlich bekannt gewesen, doch nun schickt er sich offensichtlich an, dies zu ändern.
Am letzten Samstag, bei der Wacky Pottage im Oberhausener Druckluft, saß er auf der Bühne und hatte zwei seiner Werke im Gepäck. Sein Auftritt war als Lesung angekündigt. Ein ungewöhnliches Format für eine bunte Veranstaltung, die dem Publikum liebevolle Dekorationen, Drum’n’Bass, Hip Hop, Swing, Maltische, Livebands und mehrere 100 Liter Eintopf bietet. Doch schien Sam Greb mit seinen Geschichten aus der Fieberwelt sich gut darin einzufügen.
Dort saß er nun – und las nicht. Aus Gründen, die nicht bekannt sind und über die allerlei Gerüchte kursieren, spricht Sam Greb nicht. An seiner Seite saß sein Gefährte – sein ‘dunkler Zwilling’ – und las an seiner statt. Zwei Geschichten voll irritierender Begegnungen und assoziativer Bilder, gut eine Stunde Programm. Zwischen den Erzählungen wurde Popcorn verteilt.
Sam Greb wird weitermachen. Mal sehen, wo er und sein Gefährte das nächste Mal auftauchen werden.